Ich denke, ich verrate kein Geheimnis, aber jeder von uns erlebt Misserfolge im beruflichen Alltag. Selbst sehr bekannte, erfolgreiche Menschen hatten Fehlschläge und sind nicht nur einmal gescheitert. Der Werdegang von Steve Jobs war geprägt von Misserfolgen. So floppte zum Beispiel der Mac Cube im Jahr 2000 und viele weitere Produktideen von Apple versanken schnell in der Versenkung. Trotzdem ging die Karriere von Steve Jobs in die Geschichte ein und so gibt es mittlerweile Bücher, Dokumentationen und sogar einen Spielfilm über sein Schaffen.
Es geht also nicht darum, Misserfolge zu vermeiden, sondern richtig mit Misserfolgen umzugehen und daraus zu lernen.
Eine kurze Trauerphase ist normal, denn wenn man leidenschaftlich für etwas kämpft, ist man emotional involviert und darf auch mal sauer sein. Lass Dich davon aber nicht lähmen. Versuche Dich wieder von dem Gefühl der Trauer und Wut zu lösen und konzentriere Dich auf den nächsten Schritt.

Ich möchte Dir kurz in 4 Schritten an einem Beispiel erklären, wie man nach einem beruflichen Misserfolg mit der Situation besser umgehen kann.
Beispiel:
Stell Dir vor, Du hast Dich für ein spannendes Projekt in Deinem Unternehmen beworben. Du hast Deinem Vorgesetzten Dein Interesse gezeigt und wurdest nach einem Auswahlprozesse abgelehnt.
- Schritt – Analyse
Frage nach Feedback. Versuche herauszufinden, warum Du nicht ausgewählt wurdest und sei dabei hartnäckig. Das Fragen nach Feedback ist einmal für die Analyse wichtig, aber es zeigt auch Deinem Vorgesetzten, dass Du ernsthaft am Projekt interessiert warst und lernwillig bist.
Da Vorgesetzte aus unterschiedlichen Gründen nicht immer transparent mit Ihrem Feedback sind, schau Dir zusätzlich die Personen genau an, die den Zuschlag für das Projekt erhalten haben und versuche zu verstehen, was die wirklichen Auswahlkriterien gewesen seien könnten.
Beispiel:
Dein Vorgesetzter gibt Dir das Feedback, dass Du noch zu wenig Erfahrung in der Organisationsentwicklung mitbringst und zusätzlich hätten Dir wichtige Softwarekenntnisse gefehlt.
Bei der Analyse der Teamaufstellung für das Projekt ist Dir aufgefallen, dass durchaus auch Mitarbeiter im Projekt starten durften, die offenkundig neu im Thema sind, aber intern durch freiwillige Initiativen aufgefallen sind.
- Schritt – Selbstreflexion
Nach der Analyse sei gnadenlos ehrlich zu Dir selbst. Reflektiere Dich. Was hat Dir zum Erfolg gefehlt? Waren es fachliche Kenntnisse, waren es praktische Erfahrungen oder hat Dir einfach nur das interne Netzwerk gefehlt? Welche Fehler hast Du im Prozess gemacht? Was waren die „Lessons learned“?
Beispiel:
Du musst Dir eingestehen, dass Du zu wenig Erfahrung im Umgang mit der Projekt Management Software des Unternehmens besitzt. Zusätzlich hast Du Dich zwar hier und da freiwillig für interne Initiativen gemeldet, bist da aber nie in eine Führungsrolle getreten oder hast Dich dort in einer anderen Weise von anderen abgesetzt. Grundsätzlich könnte Dein internes Netzwerk stärker sein.
- Schritt – Weiterentwicklung
Nutze die Analyse als Anlass für Deine eigene Weiterentwicklung. Überlege Dir, was Du verändern kannst und was aber auch nicht. Es ergibt nur Sinn, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die Du selbst in der Hand hast.
Beispiel:
Das Thema Organisationsentwicklung spricht Dich sehr an, aber wie praktische Erfahrungen sammeln, wenn man nicht für die entsprechenden Projekte ausgewählt wird?
Ein Weg könnte sein, sich vor allem erst einmal dem Thema inhaltlich zu anzunähern.
Lese Bücher oder Fachartikel, besuche Vorträge, höre Podcasts. Der Möglichkeiten gibt es viele und es muss nicht immer die teure Zertifizierung sein. Such Dir den Lernweg aus, der zu Dir am besten passt.
Um praktische Erfahrungen zu sammeln, engagiere Dich in freiwilligen internen Initiativen im Unternehmen, die einen Organisationsentwicklungsaspekt enthalten und sei sichtbar. So sammelst Du Erfahrungen, erweiterst Dein Netzwerk und bringst Dich gleichzeitig für andere Projekte in Stellung. Bei einem solchen Projekt kannst Du die firmeninterne Projekt Management Software ausprobieren und sicherer im Umgang werden.
Falls Du ehrenamtlich tätig bist, kannst Du evaluieren, ob es dort in den Organisationen Entwicklungsthemen gibt und diese bearbeiten. Hier ist man meistens froh, wenn sich überhaupt jemand darum kümmert und so ist es eine Win-Win-Situation.
- Schritt – Neubeginn
Verharre nicht länger in Gedanken an den Misserfolg. Sei dankbar für das Lernerlebnis und mache weiter. Sei mutig und versuche es einfach noch einmal und bringe das Gelernte mit ein. Mache die gleichen Fehler nicht zweimal.
Beispiel:
Halte nun die Augen auf nach der nächsten neuen Möglichkeit. Screene das Intranet Deiner Firma nach Möglichkeiten und erzähle möglichst vielen Kollegen von Deinem Vorhaben.
Bewirb Dich erneut.
Scheitern gehört zum Wachsen dazu!
Zitat: Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.
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