Das ist ein Zitat von Mary Poppins und ich liebe es.
Schon als Kind habe ich versucht das Zimmer aufräumen, als kleines Spiel zu gestalten. Ich habe versucht so viele rumliegende Gegenstände wie möglich in Schränke und Regale zu legen, sodass möglichst nichts mehr auf dem Boden liegt.
Ich habe mir vorgestellt, dass die rumliegenden Sachen verirrte kleine Tiere sind, die wieder nach Hause möchten.
Dabei habe ich die Zeit gestoppt und mich gefreut, wenn ich besonders schnell war.
Aber wenn ich ehrlich bin, Arbeiten erledigen, Dinge tun oder Kram gebacken kriegen ist nicht immer Spaß.
Mein Leben lang begegne ich dieser Herausforderung, weil ich es liebe faul zu sein, mich gern ablenken lasse und in den Tag hineinträume.
Auf der anderen Seite bin ich ehrgeizig, möchte Ziele erreichen und Dinge bewegen.
Aus diesem Grund habe ich mittlerweile sämtliche
Selbst Management Bücher dieser Welt durchgelesen, an Kursen teilgenommen und sammle wie eine Briefmarkensammlerin kleine Hacks für die Umsetzung.
Da ich gern spielerisch mit Wissen umgehe, habe ich die Idee entwickelt, aus der Briefmarkensammlung ein Kartenspiel zu erstellen.
Ein erstes Spielkonzept steht und nun seid ihr gefragt.
Um nicht nur aus meiner eigenen Brille das Spiel zu entwickeln, habe ich mit meinem Kollegen Bene eine kurze Umfrage (5 Minuten) erstellt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mitmacht, den Survey teilt und mich so dabei unterstützt dem Spiel noch mehr Substanz zu geben.
Ich bedanke mich im Voraus bei euch und bin gespannt auf eure Antworten.
Neulich besuchte ich Sadhana in Marburg. Sie hat mir von ihrer Arbeit in der Natur und dem Berufsbild der Staudengärtnerin erzählt. Im Interview merkt man, wie sehr sie ihren Beruf liebt.
Wie sie dazu gekommen ist und was sie genau tut, erfahrt ihr im folgenden Interview:
Was ist deine Berufsbezeichnung?
Meine genaue Berufsbezeichnung ist Gärtnerin mit Fachrichtung Stauden. Die Ausbildung dauert 3 Jahre, kann aber, wie bei mir, auf 2 ½ Jahre verkürzt werden, wenn bereits eine Ausbildung vorhanden ist.
Wie bist du dazu gekommen?
Ich hatte bereits einige Jahre in der Medienbranche gearbeitet, als ich beschloss, dem hohen Druck in dieser Branche für eine Weile zu entfliehen und meiner zweiten großen Leidenschaft, dem Reisen, nachzugehen. Aus den angedachten zwei Monaten wurden 2.5 Jahre in Indien und 1.5 Jahre in Australien. In Australien merkte ich, wie sehr ich die Arbeit in der Natur genieße und wie viel besser es mir persönlich dabei geht. Nach meinem Aufenthalt in Australien und einer anschließenden Weltreise kam ich nach 5 Jahren zurück nach Deutschland und musste mir überlegen, wie es beruflich weitergehen sollte.
In Australien hatte ich versucht, wieder in die Medienbranche einzusteigen. In der Produktionsleitung für Sonderwerbeformen beim Nachrichtensender NTV habe ich viele verschiedene Projekte wie Studioaufnahmen, Werbespots, Sondersendungen oder auch Börsengänge begleitet. Allerdings merkte ich schnell, dass mich diese Arbeit nicht in gleichem Maße befriedigte wie meine Arbeit in der Natur in Australien.
So beschloss ich mit Anfang 30, gerade zurück in Deutschland, mein Interesse an Heilpflanzen weiter zu vertiefen. Durch meine Zeit in Australien hatte ich bereits erste Berührungen mit dem Thema und wollte mehr erfahren.
Bei meinen Recherchen bin ich relativ schnell auf den Demeter-Verband gestoßen und habe mir angeschaut, was diesen Verband und seine Mitglieder ausmacht. Durch Demeter habe ich auch erfahren, dass Heilpflanzen sogenannte Stauden sind. Da für mich klar war, dass ich in einem biologisch nachhaltigen Unternehmen arbeiten möchte, wurde ich auf die renommierte Bio-Staudengärtnerei Gaissmaier aufmerksam.
Also beschloss ich, dort einfach anzurufen und zu fragen, ob es noch freie Ausbildungsplätze gibt. Zunächst war man skeptisch, weil ich Anfang 30 und damit zu alt für eine Ausbildung war. Nachdem die ersten bürokratischen Hürden überwunden waren und ich durch ein Probearbeiten Einblick in den Arbeitsalltag bekommen hatte, entschied sich das Unternehmen, mich die Ausbildung machen zu lassen.
Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit hatten sich ausgezahlt.
Was lernt man während der Ausbildung zur Staudengärtnerin?
Zunächst beginnt man mit dem Topfen. Dafür gab es eine spezielle Topfmaschine, wo man am Fliesband stand und ein Topf nach dem anderen von der Maschine mit Erde befüllt wurde und man dann händisch die Jungpflanzen von den Anzuchtplatten in den Topf drückte. Oder wir machten auf dem Mutterpflanzenacker Stecklinge von z.B. Rittersporn oder Storchschnabel und topften diese am Topftisch direkt in Töpfe.
Mein Lieblingsarbeitsort war das Anzucht-Gewächshaus, in dem man sich um die Jungpflanzen kümmert. Man prüft die Luftfeuchtigkeit, gießt, stellt sicher, dass die Pflanzen gesund sind, und kontrolliert sie auf Schädlinge. Da die Gärtnerei ein Biobetrieb war, durften keine Pestizide eingesetzt werden. Zur Schädlingsbekämpfung wurden daher auch Laufenten eingesetzt, die sich u.a. von Schnecken ernähren. Mein Highlight des Tages war, sie abends in ihren Stall zu bringen.
Während meiner Ausbildung habe ich auch viel in der Kommissionierungsabteilung gearbeitet. Wenn Kunden eine Bestellung aufgeben, sammelt man die gewünschten Pflanzen ein und verschickt sie. Der schönste Bereich war für mich der Verkauf, weil man hier auch Kontakt zu Menschen hat und die Kunden zu den Pflanzen beraten kann.
Während der 2.5 Jahre musste ich auch ein Berichtsheft führen. Ich habe da jeden Tag reingeschrieben, was ich in der Gärtnerei gearbeitet habe. Spaß hat mir gemacht, ein Herbarium anzulegen. Das sind Pflanzenbeschreibungen und Fotos über Herkunft, Wuchs/Höhe und Lebensbereich.
In der Berufsschule lernt man allgemein alles über Botanik und Bodenkunde, Wetter- und Klimakunde, Pflanzenschutzmaßnahmen, Kulturführung in der Theorie, also die Vermehrung von Pflanzen durch Stecklinge oder Aussaat und den Umgang mit technischen Geräten. Ach ja, Fachrechnen gehörte auch dazu.
Dann war deine Ausbildung beendet, wie ging es weiter?
Während meiner Ausbildung wurde ich schwanger und brachte zwei Monate nach Beendigung meiner Ausbildung meine Tochter zur Welt. Das führte zu einer natürlichen beruflichen Pause. In dieser Zeit habe ich angefangen, mir mein eigenes Geschäft aufzubauen, da ich während der Ausbildung herausgefunden habe, dass man, wenn man ausgelernt hat, nur 1600 EUR brutto verdient. Zusätzlich muss man sich in der Regel in den Wintermonaten arbeitslos melden. Aus diesen Gründen war eine Festanstellung keine Option für mich. Für mich war aber nicht nur wegen der Bezahlung klar, dass ich mich selbstständig machen muss.
Mein Vater war ebenfalls selbstständig. Als er früher als Angestellter gearbeitet hat, habe ich ihn nie lachen sehen, das hat sich dann später in der Selbständigkeit geändert. Er konnte sich seine Zeit frei einteilen. Als Selbständige sah ich mehr Freiheiten und auch die Möglichkeit zu wählen, mit wem ich zusammenarbeiten möchte und für wen ich arbeite. Es stellte sich auch die Frage, wie ich die Erziehung meiner Tochter und meine Arbeit gut unter einen Hut bringen könnte.
Da musste ich erst einmal viel recherchieren, wie man so etwas auf die Beine stellt und einen Weg finden, mich mit einem Gründungszuschuss selbstständig zu machen.
Das RKW und die KfW Bank bietet eine Menge nützlicher Informationen für Gründerinnen. Ich hatte kein Geld für eine eigene Website oder das Wissen, um so etwas selbst auf die Beine zu stellen. Deshalb habe ich nach Fördermöglichkeiten gesucht. Das RKW hat einen kleinen Betrag zur Verfügung gestellt.
Ich habe dann über das Unternehmerinnen-Netzwerk eine Grafikdesignerin kennengelernt, die mich in der Erstellung meiner Geschäftsunterlagen unterstützt hat. Zeitgleich habe ich eine Zusatzausbildung zur Naturpädagogin absolviert, um mir ein zweites Standbein zu schaffen. Langsam hat sich ein solides Konzept herauskristallisiert.
Gartengestaltung für Privatkunden und Naturpädagogik für freie Träger, Schulgärten oder Pflegeheimen.
Damals gewann ich die meisten meiner Kunden durch Mundpropaganda oder durch meinen Flyer. Was bei mir inzwischen wunderbar funktioniert, sind 15-minütige Kennenlerngespräche, die der Kunde über meine Website buchen kann. Daraus ergibt sich dann oft eine 1½-stündige Gartenberatung.
Unabhängig davon, welche Vorstellungen die Kunden bereits haben und was ihnen genau vorschwebt, gehe ich mit ihnen einmal komplett durch den Garten, höre mir an, was die Kunden möchten, und berate, wie sie ihren Garten in eine nachhaltige, blühende und insektenfreundliche Wohlfühloase verwandeln können. Ich gebe meine Ideen an die Kunden weiter, Ideen, auf die sie selbst nicht gekommen wäre.
Ich gebe meine Sichtweise dazu, was von ihren Ideen machbar ist, was pflegeleicht ist oder wie der Garten das ganze Jahr über ansprechend aussehen könnte. Auch, wie der Boden vorbereitet werden muss, um den Pflanzen optimale Bedingungen zu geben.
Sozusagen meine Vision, wie Mensch und Natur in Einklang gebracht werden können.
Inzwischen mache ich vorrangig die Gartenberatung und die Bepflanzung. Ich begleite die Kunden als kreative Bauleitung. Ich vermittle Garten- und Landschaftsbaubetriebe für den Bau von Trockenmauern und Pflasterarbeiten oder wenn größere Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Durch meine Erfahrung und mein persönliches Netzwerk weiß ich, welche Firma für den jeweiligen Kunden gut passen könnte. Die Firmen unterbreiten dann ein Angebot für die Leistung, welches ich dann für den Kunden genauer auswerte. Ich berate über die Kosten, die Anpassung des Angebots und die kreative Umsetzung des Ganzen. Von Anfang bis Ende bin ich die Schnittstelle zwischen allen an einem Projekt beteiligten Parteien.
Durch meine langjährige Arbeit mit Pflanzen bin ich inzwischen eine absolute Expertin, wenn es um Pflanzkonzepte für nachhaltige, bienen- und schmetterlingsfreundliche Staudenpflanzungen und blühende Hecken geht.
Mein umfassendes Gartenwissen gebe ich seit vielen Jahren in Vorträgen weiter und bin seit diesem Jahr Beraterin für Schulgärten in Hessen. Das wird über das hessische Umweltministerium finanziert. In naher Zukunft will ich mein Gartenwissen auch in einem Garten-Coaching-Programm online anbieten. Das arbeite ich gerade aus.
Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei Dir aus?
Eigentlich beginnt alles mit der Planung für die nächste Woche. Welche Projekte laufen, wo fehlen Angebote, was ist der nächste Schritt? Dann sind es eigentlich immer 2-3 Tage Pflanzungen oder Gartenpflege, den Rest der Zeit verbringe ich dann mit Büroarbeit. Pflanzkonzepte erstellen, Angebote einreichen, Pflanzen und Gehölze bestellen, Social Media. Mittwoch ist der Tag für Gartenberatungen.
Was ist das Schönste an Deinem Job?
Der Moment, wenn ich nach einem halben Jahr wieder zu meinen Kunden komme und sehe, wie sich die Pflanzen entwickelt haben und ob die Gedanken, die ich mir über Konzeption und Gestaltung gemacht habe, aufgegangen sind. Oft sehe ich auch, dass die Natur das Ganze besser gemacht hat, als ich vorher gedacht habe. Oder auch zu sehen, wie lebendig ein Garten durch die Insekten geworden ist. Dass er zu einem nachhaltigen Garten geworden ist. Ich glaube, das ist der Punkt, der mir am meisten Freude an meiner Arbeit macht. Dass sie wertvoll ist. Dass ich etwas Gutes für die Welt tue. Das ist wirklich die Arbeit, die mich vollkommen befriedigt. Es ist etwas Sinnvolles. Dann sind auch die Rückenschmerzen vergessen, die man auf dem Weg zum Endergebnis hat.
Was muss man mitbringen, um diese Art von Arbeit zu machen?
Man muss mit und in der Natur arbeiten wollen, bei jedem Wetter. Draußen sein wollen. Du darfst keine Angst vor harter und manchmal mühsamer Arbeit haben. Du solltest zumindest einen Realschulabschluss und ein gutes Maß an körperlicher Fitness haben. Aber das Wichtigste ist das Interesse an Pflanzen!
Vielen Dank Sadhana für das spannende Gespräch.
Wenn Du noch mehr über sie und ihre Arbeit erfahren willst, schau gern auf ihrer Webseite vorbei und lass Dich von ihrem Wissen und der Liebe zur Natur inspirieren:
Viele Menschen scheuen sich vor der Gehaltsverhandlung aus den unterschiedlichen Gründen. Manche haben Angst vor der Konfrontation mit der oder dem Vorgesetzten, befürchten Abweisung oder sogar Nachteile, wenn das Gespräch nicht erfolgreich verläuft.
Wenn Du weiterliest, kann ich Dir diese Ängste sicherlich nehmen. Denn eine gut geführte Gehaltsverhandlung wird Dich in Deiner Position immer stärker, egal ob Du Dein gewünschtes Ziel erreicht hast oder nicht.
Achte auf gutes Timing für ein Gespräch
Es gibt gute und schlechte Zeitpunkte, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Gute Zeitpunkte sind z. B. wenn Du erfolgreich ein wichtiges Projekt abgeschlossen hast, Kunden Dich gelobt haben, Du mehr Verantwortung in einer Rolle übernommen hast. Grundsätzlich immer dann, wenn Du sichtbar in Deiner Organisation Erfolge verzeichnen konntest.
Sprich die oder den Vorgesetzten nicht zwischen Tür und Angel darauf an, sondern frag nach einem Termin. Das wirkt professioneller und beide Seiten können sich vorbereiten. Auch ein:e Vorgesetzte muss sich vorab informieren, wie viel Spielraum gegeben werden kann bei der Verhandlung.
Wenn Du nach dem Termin fragst, sprich auch eher über eine Gehaltsanpassung als über eine Gehaltserhöhung. Das zeigt, dass Du nicht einfach so eine Erhöhung möchtest, sondern dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben und Du das entsprechend berücksichtigt haben möchtest.
Bereite Dich gut auf eine Gehaltsverhandlung vor
Bevor Du in das Gespräch gehst, lege Deinen Wert für das Unternehmen fest. Was hast Du getan, bewegt, um einen Mehrwert zu bieten? Habe dafür Beispiele parat und wenn sich das in Zahlen bemessen lässt, umso besser. Falls Du neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernommen hast, kannst Du auch das mit in die Argumentation mit einfließen lassen.
Bereite Dich auch auf Gegenargumente vor und versuche sie schon im Vorfeld zu antizipieren und eine Einwandbehandlung vorzubereiten.
Habe konkrete Ziele im Kopf. Das heißt eine konkrete Zahl als Gehaltswunsch, aber auch Alternativen in Form von Benefits z. B. Übernahme der Altersvorsorge, mehr Freizeit, Dienstwagen etc…
Überlege Dir, was Dir sonst noch wichtig ist und habe diese Dinge parat. Wer erst im Gespräch darüber nachdenkt, hat schon verloren.
Sei selbstsicher im Gespräch
Du hast nichts zu verlieren außer das alles so bleibt wie es ist. Die meisten Vorgesetzten schätzen es, wenn Mitarbeiter:innen wissen, was sie wollen, auch wenn sie diese Gehaltsverhandlungen genauso wenig lieben wie Du.
Sei also selbstbewusst und trage in Ruhe Deine Argumente vor. Halte Pausen aus und lass Dich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn Dein Gehaltswunsch nicht sofort auf Zustimmung trifft, frag nach alternativen Kompensationen und trage selbst Deine Alternativvorschläge vor.
Nicht immer kann die oder der Vorgesetzte sofort Zusagen treffen, da diese häufig an anderer Stelle genehmigt werden müssen.
Versuche trotzdem das Ruder in der Hand zu behalten und lege einen Follow-up Termin fest.
Falls Du trotz eines guten Gesprächs und guter Leistung nicht weiterkommst, dann überlege Dir, ob das Unternehmen das Richtige für Dich. Suche Dir ein Unternehmen, in dem Deine Leistung gewürdigt wird. Es herrscht überall Personalmangel und mit einem Wechsel erreichst Du häufig 10-20 % mehr Gehalt.
Marco habe ich auf einer Hochzeit kennengelernt und war sofort interessiert an seinem Beruf als Papiertechnologe. Ich hatte bisher noch niemanden zuvor aus der Papierproduktion kennengelernt.
Im folgenden Interview erfährst auch Du mehr über dieses spannende Berufsfeld des Papiertechnologen:
Wann bist Du das erste Mal mit der Papierindustrie in Kontakt gekommen?
Ich begann mit einem Ferienjob in einer Papierfabrik. Als ich 14 Jahre alt war, wohnte ich neben einer Fabrik und verdiente mir dort etwas Geld dazu.
Aus dem Ferienjob habe ich nach der Schule eine Ausbildung zum Papiermacher gemacht. Heute wird der Ausbildungsberuf Papiertechnologe genannt. Die Ausbildung dauert ca. 3 ½ Jahre.
Es ist allerdings auch möglich ein Studium als Papieringenieur, Ingenieur für Verfahrenstechnik zu absolvieren um dann als Prozessingenieur in die Papierbranche einzusteigen.
Wie sieht denn der Arbeitsalltag eines Papiertechnologen aus?
Nach einer gewissen Zeit der Einarbeitung und des Sammelns von Erfahrungen ist es das Ziel, eine Papiermaschine zu führen, oder eine Anlage in der Verarbeitung bzw. die Stoffaufbereitung. Grundsätzlich ist der Papiertechnologe überall einsetzbar in der Fabrik. Man hat dann viel mit den Produktionsprozessen und der Kontrolle der Papierqualität zu tun. Es ist wichtig, jederzeit die Parameter für die zu produzierende Papiersorte im Blick zu halten die für einen guten Maschinenlauf sprich Runability entscheidend sind.
Eine Papiermaschine hat mehr Regelkreise als ein Flugzeug. Das zeigt, wie komplex die Prozesse sind und dass die ständige Einstellung und Überwachung der Maschine wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist um die gewünschte Qualität zu produzieren. Hier in der Fabrik werden Wellpappenrohpapiere zu 100 % aus Altpapier hergestellt. Das bedeutet, dass das Rohmaterial, das in die Produktion geht, immer anders ist. Das macht den Prozess besonders vielschichtig.
Dieses Papier wird dann zur Herstellung von Kartons für Verpackungen verwendet. Das wiederum bedeutet, dass das Papier größeren Kräften standhalten und stabil sein muss um das Produkt was transportiert wird zu schützen.
Der Maschinenführer ist für die Papierqualität verantwortlich.
Der Papiertechnologe kann an einem Riss im Papier, dem Rissbild, wichtige Kriterien ablesen.
Mit viel Erfahrung kann ein Papiertechnologe am Gefühl des Papieres in der Hand schon wichtige Aussagen zu diesem machen.
Darüber hinaus gehören kleine Reparatur- und Wartungsarbeiten zur täglichen Routine.
Was muss man für diesen Beruf mitbringen?
Man sollte gut in MINT-Fächern sein oder Spaß an technischen Themen und Verständnis haben.
Außerdem ist es wichtig, ein gutes Auge und Gespür für Papier zu haben, aber auch das entwickelt sich mit der Erfahrung.
Wichtig ist auch, dass man körperlich belastbar ist und ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringt.
Wie ist es dann bei Dir weitergelaufen?
Ich habe dann einige Jahre in meinem erlernten Beruf gearbeitet und als mein Ausbildungsbetrieb umstrukturiert wurde, habe ich die Chance genutzt, mich zum Meister weiterzubilden.
Die Meisterausbildung hat es mir ermöglicht, mich zum Werkführer zu entwickeln. Man lernt dabei viel über die betriebswirtschaftliche Seite der Produktion, wie z.B. Kostenkalkulation, Personalführung, Mitarbeiterverwaltung und Effizienzsteigerung von Maschinen.
Wie sieht ein typischer Tag bei Dir als Werkführer aus?
Man beginnt in der Regel mit Verwaltungsaufgaben wie Schichtplanung, Urlaubsplanung und anderen Personalaufgaben.
Dann mache ich einen Rundgang durch den Betrieb. Die Arbeitssicherheit steht hierbei an erster Stelle, etwaige Abweichungen müssen direkt behoben werden. Ich spreche mit den Mitarbeitern und erkundige mich, wie die Produktion läuft, frage nach Schwierigkeiten oder Schäden, die aufgetreten sind.
Ich beschäftige mich viel mit den Produktionsabläufen und koordiniere sie zusammen mit den Mitarbeitern.
Aber man redet auch manchmal über andere Themen mit den Mitarbeitern und sie schütten mir ihr Herz aus und ich höre zu und habe ein Ohr für sie.
Was macht Dir besonders Spaß an dem Beruf?
Jeder Tag ist anders, nichts ist monoton. Die Maschine gibt das Tempo und den Tag vor. Es geht immer darum, Fehler zu finden, Korrekturen vorzunehmen und Prozesse anzupassen um eine gute Produktion zu haben.
Außerdem macht es mir Spaß, Mitarbeiter zu führen und zu entwickeln, weil der Erfolg jedes einzelnen ist das Ergebnis meiner Arbeit und immer wieder eine grosse Herrausforderung.
Wie kann man bei Euch in der Fabrik als Papiertechnologe einsteigen?
Gerade hier in der Schweiz sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern mit spezifischer Ausbildung sowie nach Quereinsteigern mit technischer Ausbildung, die bei uns in einem speziellen Programm ausgebildet werden.
Auch Menschen aus Deutschland sind bei uns willkommen.
Wen Du Dich für einen Beruf in der Papierproduktion interessierst, schau einfach auf der Karriereseite von Marcos Firma vorbei. Wie schon im Interview erwähnt. Quereinsteiger sind herzlich Willkommen:
Ich denke, ich verrate kein Geheimnis, aber jeder von uns erlebt Misserfolge im beruflichen Alltag. Selbst sehr bekannte, erfolgreiche Menschen hatten Fehlschläge und sind nicht nur einmal gescheitert. Der Werdegang von Steve Jobs war geprägt von Misserfolgen. So floppte zum Beispiel der Mac Cube im Jahr 2000 und viele weitere Produktideen von Apple versanken schnell in der Versenkung. Trotzdem ging die Karriere von Steve Jobs in die Geschichte ein und so gibt es mittlerweile Bücher, Dokumentationen und sogar einen Spielfilm über sein Schaffen.
Es geht also nicht darum, Misserfolge zu vermeiden, sondern richtig mit Misserfolgen umzugehen und daraus zu lernen.
Eine kurze Trauerphase ist normal, denn wenn man leidenschaftlich für etwas kämpft, ist man emotional involviert und darf auch mal sauer sein. Lass Dich davon aber nicht lähmen. Versuche Dich wieder von dem Gefühl der Trauer und Wut zu lösen und konzentriere Dich auf den nächsten Schritt.
Ich möchte Dir kurz in 4 Schritten an einem Beispiel erklären, wie man nach einem beruflichen Misserfolg mit der Situation besser umgehen kann.
Beispiel:
Stell Dir vor, Du hast Dich für ein spannendes Projekt in Deinem Unternehmen beworben. Du hast Deinem Vorgesetzten Dein Interesse gezeigt und wurdest nach einem Auswahlprozesse abgelehnt.
Schritt – Analyse
Frage nach Feedback. Versuche herauszufinden, warum Du nicht ausgewählt wurdest und sei dabei hartnäckig. Das Fragen nach Feedback ist einmal für die Analyse wichtig, aber es zeigt auch Deinem Vorgesetzten, dass Du ernsthaft am Projekt interessiert warst und lernwillig bist.
Da Vorgesetzte aus unterschiedlichen Gründen nicht immer transparent mit Ihrem Feedback sind, schau Dir zusätzlich die Personen genau an, die den Zuschlag für das Projekt erhalten haben und versuche zu verstehen, was die wirklichen Auswahlkriterien gewesen seien könnten.
Beispiel:
Dein Vorgesetzter gibt Dir das Feedback, dass Du noch zu wenig Erfahrung in der Organisationsentwicklung mitbringst und zusätzlich hätten Dir wichtige Softwarekenntnisse gefehlt.
Bei der Analyse der Teamaufstellung für das Projekt ist Dir aufgefallen, dass durchaus auch Mitarbeiter im Projekt starten durften, die offenkundig neu im Thema sind, aber intern durch freiwillige Initiativen aufgefallen sind.
Schritt – Selbstreflexion
Nach der Analyse sei gnadenlos ehrlich zu Dir selbst. Reflektiere Dich. Was hat Dir zum Erfolg gefehlt? Waren es fachliche Kenntnisse, waren es praktische Erfahrungen oder hat Dir einfach nur das interne Netzwerk gefehlt? Welche Fehler hast Du im Prozess gemacht? Was waren die „Lessons learned“?
Beispiel:
Du musst Dir eingestehen, dass Du zu wenig Erfahrung im Umgang mit der Projekt Management Software des Unternehmens besitzt. Zusätzlich hast Du Dich zwar hier und da freiwillig für interne Initiativen gemeldet, bist da aber nie in eine Führungsrolle getreten oder hast Dich dort in einer anderen Weise von anderen abgesetzt. Grundsätzlich könnte Dein internes Netzwerk stärker sein.
Schritt – Weiterentwicklung
Nutze die Analyse als Anlass für Deine eigene Weiterentwicklung. Überlege Dir, was Du verändern kannst und was aber auch nicht. Es ergibt nur Sinn, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die Du selbst in der Hand hast.
Beispiel:
Das Thema Organisationsentwicklung spricht Dich sehr an, aber wie praktische Erfahrungen sammeln, wenn man nicht für die entsprechenden Projekte ausgewählt wird?
Ein Weg könnte sein, sich vor allem erst einmal dem Thema inhaltlich zu anzunähern.
Lese Bücher oder Fachartikel, besuche Vorträge, höre Podcasts. Der Möglichkeiten gibt es viele und es muss nicht immer die teure Zertifizierung sein. Such Dir den Lernweg aus, der zu Dir am besten passt.
Um praktische Erfahrungen zu sammeln, engagiere Dich in freiwilligen internen Initiativen im Unternehmen, die einen Organisationsentwicklungsaspekt enthalten und sei sichtbar. So sammelst Du Erfahrungen, erweiterst Dein Netzwerk und bringst Dich gleichzeitig für andere Projekte in Stellung. Bei einem solchen Projekt kannst Du die firmeninterne Projekt Management Software ausprobieren und sicherer im Umgang werden.
Falls Du ehrenamtlich tätig bist, kannst Du evaluieren, ob es dort in den Organisationen Entwicklungsthemen gibt und diese bearbeiten. Hier ist man meistens froh, wenn sich überhaupt jemand darum kümmert und so ist es eine Win-Win-Situation.
Schritt – Neubeginn
Verharre nicht länger in Gedanken an den Misserfolg. Sei dankbar für das Lernerlebnis und mache weiter. Sei mutig und versuche es einfach noch einmal und bringe das Gelernte mit ein. Mache die gleichen Fehler nicht zweimal.
Beispiel:
Halte nun die Augen auf nach der nächsten neuen Möglichkeit. Screene das Intranet Deiner Firma nach Möglichkeiten und erzähle möglichst vielen Kollegen von Deinem Vorhaben.
Bewirb Dich erneut.
Scheitern gehört zum Wachsen dazu!
Zitat: Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.
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